Erinnerungen an die menschenunwürdigen Zustände zur Zeit des 2. Weltkriegs Besuch der Gedenkstätte Langenstein/Zwieberge

Erinnerungen sind wichtiger Bestandteil heutiger Bildung und haben großen Wert dafür, dass sich Dinge nicht wiederholen. Solche Erinnerungen ließen Schüler der 10. Klasse wieder aufleben. Ein Erfahrungsbericht...

Am 20. September dieses Jahres besuchte die Klasse 10c gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer Herrn Grahn zum 2. Mal die Gedenkstätte Langenstein – Zwieberge. Hier ein Bericht über den Tag und dessen Eindrücke:

Nach überstandener kurzer Busfahrt und der Ankunft gingen wir zum Eingang der Malachit - Höhle in den Thekenbergen bei Halberstadt. Vorbei ging es am ehemaligen Landhaus, das seit einiger Zeit leider dem Verfall überlassen ist. Nachdem die NVA ( Armee der DDR ) das ehemalige Stollensystem weiterhin genutzt hatte, kümmerte sich nach der Wende niemand mehr um dieses schöne Haus. Ca. 12 km Stollen wurden von den Häftlingen in den Berg getrieben. Der Stollen ist ca. 120m begehbar, da die gegenwärtigen Eigentumsverhältnisse noch ungeklärt sind. Man sagte damals, die Höhle ,,fraß Menschen täglich mit Heißhunger„.

Der jüngste Häftling war gerade 13 Jahre alt, der älteste war über 70 Jahre, er überlebte die Qualen nur 2 Wochen. Frau Daifi, die Expertin und Führerin an diesem Tag, erklärte uns und 4 Gästen aus Russland sehr informativ den Aufbau dieses Systems, das den Bau von Flugzeugteilen unterirdisch vor Bombenangriffen der Alliierten schützen sollte.

Wir waren stark ergriffen von den Qualen der Häftlinge dieser Zeit. Bei diesen Arbeiten ab Frühjahr 1944 starben ca. 2000 Häftlinge. Das Lager wurde übrigens von den SS Leuten selten betreten, aus Angst vor Seuchen, Krankheiten und Angriffen der Häftlinge.

Erwähnenswert war ebenfalls, das dort ( 1991/92 ), das gesamte DDR Papiergeld ( ca. 100 Milliarden Mark ), dem natürlichen Verfall preisgegeben werden sollte. Nach mehreren Einbrüchen, eingelagert wurden dort auch nie in den Umlauf gekommene 200 und 500 Markscheine, wurde das Geld 1999 in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt. ( 300 Eisenbahnwagen transportierten das Geld ).

Mit einprägsamen und sehr emotionalen Eindrücken endete der Rundgang durch die Anlagen und wahrscheinlich jeder hatte am Ende die klare Erkenntnis, dass solche Verhältnisse nie wieder passieren dürfen. Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Daifi für ihre Ausführungen und dem Busbetrieb Stephan Müller ( Harsleben ) für den Transport.

von

Zurück