Warum die Gröpertorschule Verträge mit Unternehmen schließt Stempeln für die Zukunft

Einblick in den Berufsalltag zu bekommen, zu sehen, welche Berufe es überhaupt gibt, ist Anliegen von Berufsorientierung. Wenn das in der Praxis geschieht, ist das ein Vorteil für die Schüler. Und für die Firmen...

Ihnen die besten Berufsaussichten zu bieten, sei erklärtes Ziel der Schule und der Kooperationsverträge, die er gerade mit zahlreichen Unternehmen schließe, sagte Björn Ahlsleben zu Jugendlichen seiner Gröpertor-Schule, bevor er zum Füller griff, um solch einen Vertrag zu unterzeichnen. Diesmal war es Holger Thiele, Vorstand des Cecilienstifts Halberstadt, der als Unternehmenspartner seine Unterschrift unter eine Kooperationsvereinbarung setzte.

Ahlsleben war als Direktor der Europaschule Am Gröpertor diesmal nicht nur mit Schülerratsvorsitzendem Chris-Luca Fischer zum Vertragsabschluss gekommen, sondern hatte gleich eine komplette Klasse „im Gepäck“. „Das haben wir spontan heute früh entschieden“, berichtete Ahlsleben und das Cecilienstift schaffte es sogar noch, für die Schüler einen kleinen Imbiss vorzubereiten.

Flexibel zu sein, rasch auf neue Situationen zu reagieren, ist den meisten der derzeit 447 Mitarbeitern des sozialen Dienstleisters vertraut. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Unternehmen? Eine Frage, die Verwaltungsdirektor Thiele den Jugendlichen in einem kurzen Überblick über die Stiftsgeschichte und aktuellen Aufgaben erläuterte.

Mehr dazu werden die Jugendlichen am 25. Februar erfahren, wenn der erste konkrete Schritt zur Vertragserfüllung gegangen wird. Denn dann stellt sich das Stift mit seinen drei Bereichen in der Schule vor, wie Ina Klamroth erläuterte. Die Bereichsleiterin Behindertenhilfe ermutigte die Achtklässler, sich auszuprobieren, einzulassen auf das, was das Stift anbietet. „Wir wollen uns nicht nur mit Infoständen präsentieren, sondern kreativ mit den Schülern werden“, kündigte Klamroth an, die auch die geplante Projektwoche der Schüler im Stift vorbereitet. Die Jugendlichen werden sich dabei gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen zu einem Thema beschäftigen. „Egal, ob Musik, Kunst, Theater oder Bewegung. Es geht darum, sich kennenzulernen, die Besonderheiten des anderen zu verstehen, den Umgang miteinander zu fördern und Spaß zu haben“, sagte Klamroth. In dieser ersten Woche werden auch Facetten der jeweils möglichen Berufe im Stift erläutert.

Anschließend könne man sich für Praktika in den Einrichtungen des Stifts bewerben. Das unterhält neben verschiedenen Wohn- und Beschäftigungsangeboten für Menschen mit Behinderungen auch Altenheime und Kindertagesstätten.

Angesprochen sein wird in diesem Schuljahr vor allem die Jahrgangsstufe acht. „Das ist eure erste wichtige Aufgabe“, sagte deshalb Björn Ahlsleben an die Schüler der Klasse 8b gewandt, „Ihr sollt den anderen davon erzählen, Euren Mitschülern, Freunden, Eltern.“

Denn wichtigstes Ziel der Verträge ist es, durch eine engere Bindung von Unternehmen an die Sekundarschule, den Schülern konkrete und systematische Unterstützung bei der Berufsorientierung zu geben. „Wir machen da schon sehr viel, aber solche direkten Kontakte in die Wirtschaft sind sehr hilfreich“, sagte Regine Werner. Die Lehrerin für Wirtschaft, Hauswirtschaft und Technik war mit ihrem Kollegen Jörg Wenske ebenfalls bei der Vertragsunterzeichnung dabei. Die Praktika seien eine gute Gelegenheit, sich den Unternehmen zu präsentieren.

Denn auch, wenn diese dringend Mitarbeiter und Auszubildende suchen und deshalb gern engere Kontakte zur Schule knüpfen, so seien doch Grundvoraussetzungen von den Schülern mitzubringen. Neben sozialen Kompetenzen sei das durchaus ein solides Grundwissen, betonte Holger Thiele. Was Björn Ahlsleben bestätigte: „Da merkt Ihr, dass Ihr nicht für die Schule, sondern für Eure Zukunft lernt.“ Auch zu wissen, dass ein Beruf so gar nichts für einen selbst ist, sei eine wichtige Erkenntnis, sagte Regine Werner. So vermeide man falsche Vorstellungen und letztlich Ausbildungsabbrüche.

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