Warum Unterstützung für die Gröpertor-Pferde gefragt ist Säckeweise Zuwendung

Die Pandemie wirkt sich auf das Vereinsleben aus. Auch die Pferdezucht an der Gröpertor-Schule ist von den Folgen der Corona-Krise betroffen...

Zwölf Pferde stehen in den Ställen aus den 1970er Jahren. Acht davon sind „Vereinspferde“, berichtet Jörg Wenske seinen Gästen. Der Vorsitzende des Pferdesport- und Zuchtervereins an der Gröpertorschule freut sich über den Besuch, hat der doch einen guten Grund: Es gibt Geld für den Verein und Futter für die Pferde.

Die Haflingerstuten Maite und Melodie tragen „Elchgeweihe“ und rot-weiße Stulpen, so, wie man die Vierbeiner in der Vorweihnachtszeit sonst bei den Weihnachtshöfen und vielen anderen Veranstaltungen erlebt. Aber wegen der Pandemie-Bekämpfung gibt es schon seit Monaten keine Veranstaltungen mehr. Und ohne Veranstaltungen fehlen wichtige Einnahmemöglichkeiten. Dazu kommt, dass auch das Therapiereiten seit Monaten ausgesetzt ist. Damit fehlt noch eine Einnahme. Rund 3000 Euro, so berichtete es Jörg Wenske seinen Gästen Eckhard Schellbach-Will und Andreas Schmid, fehlen in diesem Jahr, um Futter, Stroh und Heu zu kaufen. Die beiden Halberstädter Rotarier wollen helfen. Landwirt Schellbach-Will hat Hafer mitgebracht, Clubpräsident Schmid einen Scheck über 500 Euro. Eine Summe, die Jörg Wenske riesig freut. „Das hilft uns sehr.“

Dass die „Pferdeschule“ vielen Halberstädtern am Herzen liegt, hätte er in den vergangenen Monaten immer wieder gespürt. So wurde das Stroh, mit dem ein nach Hause gelieferter Weihnachtsbaum für den Transport geschützt worden war, in der Schule abgegeben – und im Karton lagen dann noch 20 Euro. „Auch Futterrüben haben wir bekommen, oder einen Reithelm, der nicht mehr benötigt wurde. Es sind viele Kleinigkeiten, und alle helfen uns“, sagt Wenske.

Die tägliche Arbeit bei der Pflege der Pferde und deren Training – so wird aktuell Maite als Therapiepferd ausgebildet, die den verstorbenen Maurice ersetzen soll – unterstützten zwei Mitarbeiter, die über Arbeitsgelegenheiten beim Verein angestellt sind. „Ohne das Jobcenter“, so Wenske, „würde es uns vielleicht schon nicht mehr geben.“ Denn die Schüler nutzen zwar die Arbeitsgemeinschaften, um sich um die Tiere zu kümmern, kontinuierlich planbar seien diese Hilfen aber nicht. Denn fehlen zu viele Lehrer, gibt es keine Zusatzangebote.

Die Personalsituation wollte man entspannen, in dem man den Ganztagsschul-Status bekommt, Konzepte und Ideen gibt es mehr als genug an der Sekundarschule. Doch dem Land fehlen Lehrer, so gab es nur die Zusage für eine Schule mit Ganztagsangebot. Da bleibt der Lehrerschlüssel gleich, es gibt etwas mehr Geld, um Honorarkräfte zu engagieren. Aber aufgeben, das kommt für den Vereinschef nicht in Frage. Seit mehr als 60 Jahren gibt es die „Ponyschule“, und so ein deutschlandweit einmaliges Projekt sollte Bestand haben.

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