347 100 Kinder betroffen / 1266 Sachsen-Anhalter in Quarantäne / 33 Infizierte Land schließt alle Schulen und Kitas

In Sachsen-Anhalt gibt es mittlerweile 33 bestätigte Corona-Fälle, aber bisher keinen schweren Krankheitsverlauf. Ab Montag schließen bis Ostern alle Schulen und Kitas...

„Ein weiteres Zögern bringt nichts. Jetzt geht es um den Schutz von Leib und Leben, das hat absolute Priorität“, sagt Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bei der Verkündung der Regierungsentscheidung. Die Schulen bleiben vorläufig bis zum 13. April geschlossen. Wie danach verfahren wird, ist offen. „Wir wissen vieles noch nicht“, erklärt er gestern. Im Land gibt es 197 100 Schüler, weitere 150 000 Kinder besuchen Kitas. Nachteile sollen den Schülern nicht entstehen. „Für jeden wird es Möglichkeiten geben, die Abschlussprüfungen abzulegen“, sagt Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Er versichert, dass alle Abiturabschlüsse anerkannt werden. „Egal, unter welchen Rahmenbedingungen diese gemacht werden“, so Tullner. Derzeit gibt es im Land insgesamt 33 bestätigte Corona-Fälle. Die Infizierten sind zwischen 19 und 78 Jahre alt, Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Nach den Worten von Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) handelt es sich ausnahmslos um Reiserückkehrer. Außerdem befinden sich 1266 Personen in häuslicher Quarantäne. Bislang sei kein schwerer Verlauf der Viruserkrankung bekannt.


l NOTBETREUUNG: Lehrer und Kita-Mitarbeiter bleiben im Dienst. Die Landesregierung sorgt dafür, dass es eine Notbetreuung in den Grundschulen, Horten und Kindertageseinrichtungen gibt. Diese ist ausdrücklich nur für Familien gedacht, in der eine Betreuung nicht möglich ist. Auch die Politiker wissen nicht, wie viele Kinder am Montag und den nachfolgenden Tagen kommen werden. Lehrer und Erzieher sollen sich jahrgangsübergreifend um alle kümmern. „Es wird kein regulärer Unterricht sein“, sagt Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Sachsen-Anhalt sei das Bundesland mit den meisten alleinerziehenden Müttern. „Es muss möglich sein, trotz der Schließung weiter der Arbeit nachzugehen“, so Ministerin Grimm-Benne.


l VERANSTALTUNGEN: Die Landesregierung appelliert, auch keine Veranstaltungen mit weniger als hundert Personen in geschlossenen Räumen mehr auszutragen oder daran teilzunehmen. Grimm-Benne: „Auch Clubbesuche und Tanzveranstaltungen sollten sich alle wegen des engen Körperkontaktes gut überlegen.“ In vielen Städten sind Schwimmbäder, Museen und Theater geschlossen.


l PFLEGEHEIME UND KLINIKEN: Die Landesregierung fordert dazu auf, die Besuche in Kliniken und Pflegeheimen einzuschränken.


l ANDERE LÄNDER: Die anderen Bundesländer kündigten ebenfalls an, Schulen und Kitas zu schließen. Die Flugverbindungen von Österreich nach Frankreich, Spanien und die Schweiz wurden ausgesetzt. Ferner ordnete das Land an, zwei Gebiete in Tirol abzuriegeln. Die Regierung erließ außerdem strikte Vorschriften für den Einzelhandel und die Gastronomie. Tschechien und die Ukraine schließen ihre Grenzen. Weltweit stieg die Zahl der Virus-Toten laut der Nachrichtenagentur AFP auf mehr als 5000. Seiten 2,4, 5,6,8,10, 23

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